Bowers & Wilkins C5

Bowers & Wilkins C5

Einleitung


Kennern ist die englische Edelaudioschmiede Bowers & Wilkins oder kurz B&W sicher durch ihre hochpreisigen High-End-Lautsprecher ein Begriff. Seit einiger Zeit adressiert B&W mit Apple-Zubehör auch eine neue Zielgruppe.

Apple und B&W passen gut zusammen, denn beide Unternehmen vereint eine klare Markenproduktstrategie: Qualität und Design der Produkte stehen im Vordergrund.Nachdem B&W sich zuerst mit einer iPod/iPhone-Docking-Station auf den Markt vorgetastet hatte, folgten Aktivlautsprecher für Computer und ein für iPhone/iPod optimierter Bügelkopfhörer.

B&Ws neuster Wurf sind die Inohr-Kopfhörer C5.

Nach genau drei Wochen Einsatz ist es an der Zeit für einen ausführlichen Testbericht.


Design


Optik

Das Design der B&W C5 ist insgesamt sehr gefällig. Der Kopfhörer selbst ist ein optisches Schmuckstück. Die durchsichtige Kabelhülle, die auf eine silberfarbene Kapselung der Signalkabel blicken lässt, ist ebenso schön anzusehen. Einzig der Bedienschalter und die Ummantelung des Klinke-Stecker wirken etwas lustlos gestaltet.

Haptik

Im Gegensatz zu dem sonst marktüblichen Plastik ist der Corpus der P5 aus Metall gefertigt, was einen wertigeren Eindruck stiftet. Gleiches gilt auch für das Gehäuse des Klinke-Steckers. Insgesamt fühlt sich der Kopfhörer sehr angenehm und gut verarbeitet an. Einzige Ausnahme bildet leider genau das Bauteil, das im Betrieb wohl am häufigsten bedient wird: Die Steuerungswippe, mittels derer man Lautstärke-, Play-Stop- und Skipfunktionen auslösen kann, ist leider aus Plastik gefertigt und fühlt sich im Vergleich zum restlichen Kopfhörer minderwertig an. Hier hätte B&W lieber eine Metallhülle wählen sollen.

Tragekomfort

Gerade wenn man einen Kopfhörer im Alltag länger tragen möchte, ist der Tragekomfort ein äußerst wichtiges Kriterium. Inohr-Kopfhörer sind anfangs immer gewöhnungsbedürftig, da sie tiefer ins Ohr ragen als klassische Kopfhörer. Die B&W CP ragen dabei sogar noch tiefer in den Ohrkanal als beispielsweise das Sennheiser Top-Modell IE 8. Ungewöhnlich ist auch die spulenartike Bauweise, die B&W zur Fixierung im inneren der Ohrmuschel erfunden hat. Die Konstruktion ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nimmt man sie kaum noch wahr. Positiv anzumerken ist, dass die Kopfhörer erstaunlich stabil im Ohrkanal sitzen und dadurch auch für bewegungsstarke Aktivitäten gut geeignet sind.

Trittschalldämpfung

Wer schon einmal Inohr-Kopfhörer genutzt hat, kennt das Problem, dass Laufgeräusche besonders stark zu hören sind. Ein anderes bekanntes Problem sind Geräusche, die durch Berührung des Kabels entstehen. Leider ist die sogenannte Trittschalldämpfung der C5 noch verbesserungsfähig. Im Vergleich zu meinen bisher genutzten Sennheiser IE8 ist die Trittschalldämpfung der B&W C5 leider deutlich schlechter. Die C5 eignen sie m.E. deshalb z.B. nicht wirklich für’s Joggen, oder Sportarten mit starken Erschütterungen.


Klang


Allgemeines

Der Klang ist ein äußerst subjektives Kriterium, gerade bei Inohr-Kopfhörern, da sich durch eine kleine Umpositionierung der Hörer der klangliche Eindruck sehr massiv verändern kann. Beeinflussende Faktoren sind weiterhin die Auswahl der richtigen Aufsatzkappe des Hörers, das zuspielende Wiedergabegerät, die Musikauswahl sowie deren akustische Qualität.

Da diese Kopfhörer sehr klar auf iPhone/iPod/iPad als Zuspielquelle fokussiert sind und in der Praxis von den meisten Kunden auch mit diesen Geräten genutzt werden dürften, wäre ein Test mit externen Verstärken oder speziellen High-End-Equipment wenig zielführend. Mein subjektiver Klangbericht beschränkt sich deshalb auch ausschließlich auf die Kombination mit einem iPhone 4.

Beim ersten Anschließen fällt zunächst auf, dass die C5 einen hohen elektrischen Widerstand (Impendanz) haben: Praktisch heißt dies am iPhone, sie sind leiser als andere Kopfhörer bei gleicher Lautstärkeneinstellung. Dies ist vor allem eine Problem für Liebhaber klassischer Musik, die oft mit einem hohen Dynamikbereich aufgezeichnet ist und somit auch sehr leise Stellen beinhalten kann.

Der Versuch den Charakter zu beschreiben

Im Vergleich zu großen ohrumschließenden Kopfhörern der Spitzenklasse wie z.B. den AKG K701 oder den Sennheiser HD650 haben es kleine Inohr-Kopfhörer generell schwer. Wer einen der beiden vorgenannten Hörer gewohnt ist, wird die Vielzahl der kleinen Kopfhörern für unterwegs eher belächeln.

Die C5 bilden hier jedoch eine positive Ausnahme und erstaunen vom ersten Moment, denn es gelang den Ingenieuren der Spagat, einen knackigen guten Tiefbass mit einem sehr klarem und präzisen Mittel- und Hochtonbereichen zu verbinden. Die C5 wirken in keinem Bereich aufdringlich und liefern ein sehr homogenes Klangbild.

Am meisten fasziniert der exakte räumliche Eindruck, Instrumente werden präzise verortet. Der Genuss des Hörerlebnisses ist garantiert, wenn entsprechend hochwertig aufgezeichnetes Klangmaterial vorhanden ist, denn so schön die C5 auch aufspielen, sie enttarnen auch hemmungslos die Schmutzfinken der Pop-Mischpulte, die oft qualitativ minderwertiges Material zusammenmixen.

Die C5 sind die klanglich besten Inohr-Kopfhörer, die ich bisher hören konnte. Sie sind genau die Allrounder, die man sich für den mobilen Musikgenuss wünscht, hervorragende Verarbeitungsqualität gepaart mit exzellentem Klang auf kleinstem Raum.


Fazit


Klang
Optik
Haptik
Tragekomfort
Trittschalldämpfung

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Die B&W C5 sind die klanglich besten Inohr-Kopfhörer, die mir bisher untergekommen sind. Wenn auch die Trittschalldämpfung verbesserungsfähig ist, ein klare Kaufempfehlung!

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